Glasfaser für Unternehmen – Vorteile, Herausforderungen und die richtige Umsetzung
Glasfaser für Unternehmen: Vorteile, Herausforderungen und die richtige Umsetzung
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In der zunehmend digitalisierten Geschäftswelt ist eine schnelle und stabile Internetverbindung für Unternehmen nicht mehr nur nice-to–have, sondern eine Notwendigkeit. Glasfasertechnologie bietet hier eine bzw. DIE zukunftssichere Lösung, um als mittelständisches oder großes Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch was macht Glasfaser so besonders, welche Herausforderungen können bei der Umsetzung auftreten und wie gelingt der Umstieg reibungslos? Dieser Artikel bietet IT-Leitern und Laien eine Auffrischung zu den technischen Eigenschaften und Vorteilen von Glasfaser sowie praxisorientierte Einblicke und Empfehlungen.
Inhalt
Die Vorteile von Glasfaser für Unternehmen
Geschwindigkeit und Bandbreite
Der erste Vorteil einer Glasfaserleitung liegt vermutlich auf der Hand: Glasfaser bietet weitaus höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als herkömmliche Kupferleitungen von mittlerweile sogar bis zu 100 Gigabit pro Sekunde. Diese hohen Geschwindigkeiten sind besonders für datenintensive Anwendungen wie Cloud-Computing, Big Data und Video-Konferenzen von entscheidender Bedeutung.
Studien zeigen, dass Unternehmen mit schnellen Internetverbindungen produktiver arbeiten und durch verkürzte Lade- und Verarbeitungszeiten erhebliche Effizienzgewinne erzielen können.¹
In einem zunehmend globalen Wettbewerb können Unternehmen durch eine schnelle Verbindung Innovationszyklen verkürzen und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Berücksichtigt man die lange Vorlaufzeit bei der Planung und die nicht seltene Notwendigkeit von Baumaßnahmen, sollte der Wechsel zu Glasfaser nicht zu lang hinausgezögert werden.

Stabilität und Zuverlässigkeit
Glasfaser bietet eine hohe Betriebszeit, was zu einer erheblichen Minimierung ungeplanter Ausfallzeiten beiträgt. Dies ist besonders wichtig für Unternehmen mit hoher Abhängigkeit von Online-Services oder E-Commerce-Plattformen.
Premium Business Glasfaser Leitungen von beckconsult ermöglichen zum Beispiel eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent. Das bedeutet, dass im gesamten Kalenderjahr maximal eine Stunde Ausfallzeit eintreten kann. Mit Backup Lösungen lässt sich das Risiko sogar komplett beseitigen, wobei solch ein Set-up nur für Unternehmen mit enorm kritischen Geschäftsprozessen lohnend und notwendig ist.
Zukunftssicherheit & Flexibilität
Glasfaser gilt als die Technologie der Zukunft. Sie ist skalierbar und kann mit wachsenden Anforderungen Schritt halten, ohne dass umfassende physische Anpassungen erforderlich sind. In einer Geschäftswelt, in der Datenmengen exponentiell zunehmen, bietet Glasfaser eine solide Grundlage für langfristiges Wachstum und Innovation. Insbesondere mit Blick auf Technologien wie IoT, KI und 5G wird die Bedeutung von Glasfaser noch weiter steigen.
Zusätzlich ermöglicht Glasfaser die Implementierung neuer, digitaler Geschäftsmodelle. Von datengetriebenen Entscheidungsprozessen bis hin zu automatisierten Lieferketten: Die Investition in Glasfaser schafft die Voraussetzung für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit.
Niedrigere Latenz
Die geringe Latenz von Glasfaserleitungen ermöglicht eine nahezu verzögerungsfreie Kommunikation, was für Echtzeitanwendungen entscheidend ist. Branchen wie der Finanzsektor, in dem Millisekunden über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, profitieren besonders stark von dieser Eigenschaft. Auch im Gesundheitswesen spielt eine geringe Latenz bei Telemedizin oder der Fernüberwachung von Patienten eine zentrale Rolle.
Resistenz bei Umwelteinflüssen
Im Gegensatz zu herkömmlichen Kupferleitungen ist Glasfaser weniger anfällig für Störungen durch elektromagnetische Interferenzen oder Wettereinflüsse. Unternehmen profitieren so von einer konstanten und stabilen Verbindung. Besonders für geschäftskritische Anwendungen wie ERP-Systeme, Echtzeit-Datenaustausch und die nahtlose Nutzung von Cloud-Diensten ist dies von unschätzbarem Wert.
Nachhaltigkeit
Glasfasertechnologie ist nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlicher als andere Kommunikationssysteme. Sie benötigt weniger Energie für den Betrieb und hat eine längere Lebensdauer, was sie zu einer nachhaltigen Wahl für Unternehmen macht, die ihre Umweltbilanz verbessern möchten. Unternehmen, die auf grüne Technologien setzen, können Glasfaser auch als Teil ihrer ESG-Strategien nutzen.
„Echte“ Glasfaser vs. Hybridlösungen
Glasfaser der Goldstandard. Unternehmen setzen auf diese Technologie, um von überlegener Geschwindigkeit, Stabilität und Zuverlässigkeit zu profitieren. Doch nicht alle Glasfaser-Angebote sind gleichwertig. Insbesondere bei vermeintlich günstigen Angeboten stellt sich die Frage: Handelt es sich wirklich um durchgehende Glasfaser bis in den Serverraum, oder endet die Glasfaserverbindung an einem Verteilerpunkt und die „letzten Meter“ werden über Kupferkabel realisiert? Die Unterschiede und deren Auswirkungen auf die Netzwerkleistung sowie langfristige Investitionsentscheidungen sind hierbei von zentraler Bedeutung.
Glasfaser bis in den Serverraum (FTTB)
Echte Glasfaserverbindungen, auch bekannt als Fiber to the Home (FTTH, eher im Kontext private Hausanschlüsse verwendeter Begriff) oder Fiber to the Building (FTTB), bedeuten, dass das Glasfaserkabel durchgehend vom Netzanbieter bis direkt in das Gebäude oder sogar bis in den Serverraum eines Unternehmens geführt wird. Dabei wird keine andere Übertragungstechnologie wie Kupfer oder Koaxialkabel auf den letzten Metern verwendet. Diese reine Glasfaser-Infrastruktur bietet erst in ihrer Gänze die eingangs erwähnten Vorteile:
Konstante Geschwindigkeit
Minimale Latenz
Zukunftssicherheit
Günstige Hybridlösungen wie VDSL/FTTC
Hybridlösungen wie VDSL bzw. Fiber to the Curb (FTTC) kombinieren Glasfaser bis zu einem Verteilerpunkt in der Nähe des Gebäudes mit Kupferleitungen für die Übertragung auf den letzten Metern. Diese Modelle werden oft unter der Bezeichnung „Glasfaser“ vermarktet, da der Hauptanteil der Strecke aus Glasfaser besteht, und das in der Regel deutlich günstiger als reine Premium Glasfaser. Allerdings gibt es wesentliche Einschränkungen:
Leistungsabfall und Latenzsteigerung: Neben der Tatsache, dass Kupfer langsamer Daten überträgt, erzeugt die Umwandlung des Signals von Glasfaser auf Kupfer Verzögerungen, die sich negativ auf datenintensive Anwendungen auswirken.
- Geteilte Bandbreite: Wenn viele Nutzer gleichzeitig hohe Datenmengen übertragen, kann es zu Engpässen kommen.

In der Praxis: Warum die letzten Meter entscheidend sind
Ein Unternehmen mit einem reinen Glasfaseranschluss kann eine konstante Datenrate von beispielsweise 1 Gbit/s nutzen, unabhängig von der Entfernung zum Netzwerkknotenpunkt. Im Vergleich dazu könnte ein Hybridanschluss mit derselben beworbenen Geschwindigkeit nur 70-80 % dieser Rate liefern, insbesondere zu Stoßzeiten. Hinzu kommen erhöhte Latenzen, die bei Anwendungen wie VoIP oder Cloud-Diensten spürbare Nachteile verursachen.
Aufbau eines Glasfaserkabels
Glasfaser ermöglicht Unternehmen ultraschnelle Datenübertragung, hohe Bandbreiten und eine stabile Internetverbindung. Doch wie funktioniert Glasfaser eigentlich? Nachdem wir auf die Vorteile für Unternehmen eingegangen sind, werfen wir einen kurzen Blick auf den Aufbau und die Funktionsweise dieser modernen Technologie.
Kern (Core): Der Kern ist der zentrale Teil des Kabels, durch den das Licht geleitet wird. Er besteht aus hochreinem Glas oder Kunststoff mit einem hohen Brechungsindex, um die Lichtsignale zu fokussieren. Die Dicke des Kerns variiert je nach Kabeltyp:
Single-Mode-Faser: Sehr dünner Kern (~9 Mikrometer), geeignet für lange Distanzen.
Multi-Mode-Faser: Breiterer Kern (~50-62,5 Mikrometer), geeignet für kürzere Distanzen.
Mantel (Cladding): Der Mantel umgibt den Kern und besteht aus einem Material mit einem niedrigeren Brechungsindex. Dies erzeugt die sogenannte Totalreflexion, bei der das Licht innerhalb des Kerns bleibt, indem es an der Grenzfläche zwischen Kern und Mantel reflektiert wird.
Primärbeschichtung: Eine dünne Kunststoffschicht, die den Kern und Mantel schützt. Sie dient als Stoßdämpfer und bewahrt die Faser vor Mikrokratzern, die die Lichtleitung beeinträchtigen könnten.
Sekundärbeschichtung und Puffer: Um die Fasern mechanisch zu stabilisieren, wird eine zusätzliche Beschichtung oder ein Puffer aus Kunststoff oder Gummi aufgebracht. Dieser schützt die Faser vor äußeren Belastungen wie Biegung und Zug.
Verstärkungselemente: Diese Schicht besteht oft aus Kevlar- oder Aramidfasern und verleiht dem Kabel Zugfestigkeit, sodass es mechanischen Belastungen standhält.
Außenmantel: Die äußerste Schicht besteht in der Regel aus robustem Kunststoff (z. B. Polyethylen) und schützt das Kabel vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, Chemikalien oder Abrieb.

Funktionsweise von Glasfaserkabeln
Lichtquelle:
Eine Laserdiode oder LED erzeugt das Lichtsignal, das in den Kern der Glasfaser eingespeist wird.
Totalreflexion:
Das Licht breitet sich wellenförmig durch den Kern aus. Durch den Brechungsindex-Unterschied zwischen Kern und Mantel wird das Licht an der Grenzfläche reflektiert und bleibt so im Kern gefangen, selbst wenn das Kabel gebogen wird.
Signalmodulation:
Die Informationen werden durch Modulation des Lichtsignals übertragen. Dies geschieht entweder durch Veränderung der Lichtintensität, der Frequenz oder der Polarisation.
Dämpfung und Verstärkung:
Über lange Distanzen kann das Lichtsignal an Intensität verlieren (Dämpfung). Signalverstärker oder Repeater werden in regelmäßigen Abständen eingesetzt, um das Lichtsignal zu regenerieren.
Herausforderungen beim Wechsel zu Glasfaser
Infrastruktur und Verfügbarkeit
In ländlichen Gebieten oder weniger erschlossenen Gewerbegebieten ist die Verfügbarkeit von Glasfaser oft eingeschränkt. Unternehmen müssen prüfen, ob ihre Standorte an das Glasfasernetz angeschlossen sind und ob bauliche Maßnahmen erforderlich sind. Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren einiges in den Glasfaserausbau intensiviert – laut BMDV 50 Millarden Euro bis 2025.
Dennoch bleibt der flächendeckende Ausbau eine große Herausforderung, besonders in Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte. Ein strategisches Vorgehen kann helfen, diese Herausforderung zu bewältigen. Beispielsweise können Unternehmen regionale Förderprogramme nutzen oder sich mit anderen Organisationen zusammenschließen, um gemeinsam von Infrastrukturinvestitionen zu profitieren.
Kosten
Die initialen Investitionskosten für Glasfaser können höher sein als bei herkömmlichen Technologien. Dazu gehören Kosten für die Verlegung der Leitungen, Hardware und mögliche Anpassungen an der bestehenden IT-Infrastruktur. Langfristig amortisieren sich diese Kosten jedoch durch höhere Effizienz, geringere Ausfallzeiten und eine bessere Skalierbarkeit.
Zeitlicher Aufwand
Die Planung und Umsetzung eines Glasfaseranschlusses können mehrere Monate in Anspruch nehmen. Genehmigungsverfahren, Bauarbeiten und die Abstimmung mit Anbietern erfordern eine umfassende Planung. Ein früher Start und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie beckconsult minimieren das Risiko von Verzögerungen und stellen sicher, dass Projekte im vorgegebenen Zeitrahmen abgeschlossen werden.
Technische Herausforderungen
Die Integration von Glasfaser in bestehende Netzwerke kann technische Herausforderungen mit sich bringen. Beispielsweise müssen Router, Switches und andere Komponenten kompatibel sein. Auch die Konfiguration der Netzwerkarchitektur muss oft angepasst werden, um das volle Potenzial der Glasfaser auszuschöpfen.
Praxisorientierte Empfehlungen zur Einführung

Bedarfsanalyse
Bevor ein Glasfaseranschluss realisiert wird, sollte eine detaillierte Bedarfsanalyse durchgeführt werden. Welche Datenmengen werden verarbeitet? Welche Anwendungen benötigen hohe Bandbreiten? Wie entwickeln sich die Anforderungen in den kommenden Jahren?
Anbieterwahl
Ein fundierter Anbietervergleich ist entscheidend. Kriterien wie Kosten, Servicequalität, Verfügbarkeit und Vertragsbedingungen sollten dabei berücksichtigt werden. beckconsult verfügt über umfassende Marktkenntnisse und kann passende Anbieter schnell identifizieren und Preise miteinander vergleich.


Technische Integration
Die Integration von Glasfaser in bestehende Netzwerke erfordert Expertise. IT-Leiter sollten prüfen, ob vorhandene Router, Switches und andere Netzwerkkomponenten kompatibel sind. Nutzen Sie im Zweifel Kooperationen mit Netzwerk-Experten, um eine nahtlose Umstellung zu gewährleisten. Eine reibungslose Integration reduziert das Risiko von Betriebsunterbrechungen.
Zeitplan und Projektmanagement
Ein detaillierter Zeitplan hilft, Verzögerungen zu vermeiden. Wichtige Meilensteine, wie die Fertigstellung von Bauarbeiten oder der Anschluss durch den Anbieter, sollten klar definiert werden. Eine gute Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist entscheidend. Auch hier kann es sinnvoll sein, mit der Unterstützung eines Partners für eine verzögerungsfreie Koordination aller Beteiligten zu sorgen


Anpassungen der Infrastruktur
Ein Wechsel auf Glasfaser kann zur Vergabe neuer IP-Adressen durch den Anbieter führen, insbesondere wenn gleichzeitig ein Anbieterwechsel erfolgt. Dies kann Auswirkungen auf bestehende Netzwerkstrukturen und Anwendungen haben, die fest mit bestimmten IP-Adressen verknüpft sind, wie etwa VPN-Zugänge, Firewalls oder serverbasierte Anwendungen.
Relevante Statistiken und Marktdaten
- Laut dem Breitbandatlas Deutschland 2025 verfügen 41,19 % der Bundesrepublik Deutschland über eine Glasfaser-Verfügbarkeit (FTTB/H) mit einer Geschwindigkeit von mindestens 1 Gbit/s. Genutzt wird diese nicht von allen
- Der Breitbandatlas Deutschland zeigt: „Im Jahr 2024 sind 92 % der städtischen Gebiete, aber nur 40 % der ländlichen Regionen mit Glasfaser erschlossen (Business und Privat).“
- Bis 2025 will die Bundesregierung 50% Abdeckung mit Glasfaser erreichen. Flächendeckend soll Glasfaser bis 2030 verfügbar sein. Quelle
Fazit
Glasfaser bietet mittelständischen Unternehmen eine Vielzahl von Vorteilen – von höheren Geschwindigkeiten bis hin zu Zukunftssicherheit. Gleichzeitig erfordert die Umsetzung eine sorgfältige Planung, insbesondere in Bezug auf Infrastruktur, Kosten und Integration. Beckconsult unterstützt Sie als kompetenter Partner bei der Planung, Anbieterwahl und Umsetzung, damit Ihr Unternehmen von den Vorteilen der Glasfaser profitieren kann.
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