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Kosten für Glasfaser ermitteln

So viel kostet ein Glasfaseranschluss für Unternehmen

So viel kostet ein Glasfaseranschluss für Unternehmen

Kosten für Glasfaser ermitteln

Es ist Montagmorgen, und in einem mittelständischen Unternehmen herrscht Chaos. Die Cloud ist nicht erreichbar, die Videokonferenz bricht immer wieder ab, und ein wichtiges Kundenmeeting muss verschoben werden. Der Grund? Die Internetleitung ist überlastet. Solche Szenarien sind kein Einzelfall und führen bei vielen Unternehmen zu der entscheidenden Frage: Ist es Zeit für Glasfaser?

Doch so einfach wie die Entscheidung auf den ersten Blick erscheint, ist sie nicht. Neben den technischen Vorteilen spielen auch die Kosten eine zentrale Rolle. Wie viel kostet ein Glasfaseranschluss wirklich, und lohnt sich die Investition?

Inhalt

Warum Glasfaser für Unternehmen?

Für viele Unternehmen sind Internetdienste wie Cloud-Computing, Video-Konferenzen und datenintensive Anwendungen mittlerweile unentbehrlich. Kupferleitungen, die oft nur begrenzte Bandbreiten und unzuverlässige Geschwindigkeiten liefern, stoßen dabei an ihre Grenzen. Glasfaser bietet hier entscheidende Vorteile:

  • Symmetrische Bandbreiten: Gleiche Download- und Upload-Geschwindigkeiten für effizientere Datenübertragungen.
  • Zukunftssicherheit: Glasfaser kann Bandbreiten von mehreren GBit/s bereitstellen und ist langfristig skalierbar.
  • Bessere Verfügbarkeit: Niedrige Latenzzeiten und stabilere Verbindungen.

Trotz dieser Vorteile schrecken viele Unternehmen vor den Investitionskosten zurück. Aber ist das berechtigt?

Die Kosten im Überblick: Was erwartet Unternehmen?

Die Anschaffung eines Glasfaseranschlusses ist zweifellos eine Investition. Dabei setzen sich die Kosten aus einmaligen Investitionen und laufenden Betriebskosten zusammen. 

Tiefbau und Netzanschluss

Diese Kosten sind stark standortabhängig. Unternehmen, die nahe an einem bestehenden Glasfasernetz liegen, zahlen oft weniger. Im Durchschnitt liegen die Kosten zwischen 5.000 € und 20.000 €. 

In vielen Fällen sind gewerbliche Gebäude bereits mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet. Unternehmen müssen dann lediglich eine Inhouse-Verkabelung legen lassen, um den Glasfaseranschlusspunkt des Providers im Keller mit dem Übergabepunkt im Büro zu verbinden. Die hierfür anfallenden Kosten belaufen sich einmalig auf etwa 1.000 € bis 5.000 €. 

Die Inhouse-Verkablung erfolgt durch den Anbieter oder einen externen Elektriker, wobei man bei externen Installateuren häufig Kosten einsparen kann.

Bagger für Glasfaser Tiefbau
Entstehen Tiefbaukosten, sind die einmaligen Investitionskosten deutlich höher.

Hardware

Für den optimalen Betrieb sind gegebenenfalls neue Router und Switches notwendig. Die Kosten hierfür betragen etwa 1.500 € bis 3.000 €. Je nach vorhandener Infrastruktur und Unternehmensgröße können diese kosten auch etwas geringer oder deutlich höher ausfallen. 

Laufende Kosten

Den tatsächlichen Preis für einen Premium Business Glasfaser Tarif erhält man in der Regel eher auf Anfrage und selten steht ein Preisschild auf diesen Lösungen wie bei Produkten für Endkonsumenten. Zusätzlich schwanken Preise im Zeitverlauf, je nachdem, ob Provider gerade Kampagnen mit günstigeren Angeboten am Laufen haben. 

Symmetrische vs. asymmetrische Bandbreite

Es gibt vor allem deutliche Unterschiede zwischen asymmetrischen Anschlüssen (Mehr Down- als Upload-Geschwindigkeit) und symmetrischen Anschlüssen (gleicher Down- und Upload). Privatpersonen benötigen in der Regel mehr Downloadgeschwindigkeit, was einen symmetrisch hohen Upload unnötig macht. Unternehmen hingegen benötigen schon eher höhere Upload-Geschwindigkeiten, da auch mehr Daten gesendet werden.

Während asymmetrische Verbindungen für kleinere Unternehmen oder weniger datenintensive Anwendungen ausreichen können, setzen mittlere und größere Unternehmen mit hohen Anforderungen an Upload-Geschwindigkeiten auf symmetrische Anschlüsse. 

Für einen symmetrischen Glasfaseranschluss für ein mittelgroßes Unternehmen fallen monatlich Kosten von 800 € aufwärts an. Kleinere Unternehmen liegen bei einer symmetrischen Leitung eher bei 300 € bis 400 €. Die folgende Tabelle liefert eine grobe Übersicht über erwartbare Kosten für Glasfaser Tarife für Geschäftskunden: 

Bandbreite (MBit/s) 

asymmetrisch (€/Monat) 

symmetrisch (€/Monat) 

100 

50 – 100 

300 – 500 

300 

80 – 150 

400 – 700 

500 

100 – 200 

600 – 900 

1.000 

150 – 300 

800 – 1.200 

>1.000 

200 – 500 

1.000 – 2.000+ 

Zusätzliche laufende Kosten

Service-Level-Agreements (SLA): Diese sind optional und garantieren schnelle Hilfe bei Ausfällen. Abhängig vom Inhalt kosten diese zusätzlich etwa 50 € bis 150 € pro Monat. 

Miete für Hardware: Anstatt die notwendige Hardware wie Router oder Switches einmalig zu kaufen, bieten viele Provider die Möglichkeit, diese Geräte zu mieten. Die Mietkosten variieren je nach Anzahl der Geräte und liegen typischerweise zwischen 20 und 50 € pro Monat. 

Wartungskosten: Wartungskosten gehören bei Glasfaseranschlüssen zu den festen Betriebskosten. Sie umfassen die regelmäßige Kontrolle der Infrastruktur, der Netzwerkwartung und den Austausch von Komponenten wie Routern oder Anschlüssen. Diese Kosten liegen in der Regel zwischen 50 € und 150 € pro Monat, sind häufig aber auch schon in einer SLA (siehe oben) enthalten. 

Glasfaser Wartung
Netzwerkwartungen sind fixe Kosten für Unternehmen.

Gesamtkosten einer Glasfaserlösung für Unternehmen

Mit allen Eventualitäten und Größenordnungen ergibt sich eine ziemlich ungenaue Spanne an Gesamtkosten, in denen sich Glasfaserlösungen für Unternehmen bewegen. Die einmaligen Kosten könnten sich somit nur auf gewisse Bearbeitungs- oder Abschlussgebühren belaufen, wenn die gesamte Infrastruktur sowie Hardware schon vorhanden sind, oder bei großen Projekten auf 30.000 € oder mehr. 

Das gleiche gilt auch für laufende Kosten. Von… bis, ist hier alles möglich. Während kleinere Unternehmen bei einer symmetrischen Glasfaser-Leitung mit 300 € im Monat auskommen, könnten die Kosten sich bei großen Bandbreiten und vielen Mietgeräten sowie Wartungskosten auf monatlich 3000 € und mehr belaufen. 

Um das ganze etwas konkreter wiederzugeben, spielen wir zwei Szenarios durch, in denen sich Unternehmen verschiedener Größenordnung für den Wechsel zu Glasfaser entscheiden: 

Beispiel A: Unternehmen mit 20 Mitarbeitern

Ein kleines Unternehmen benötigt eine symmetrische Glasfaserleitung mit 100 Mbit/s. Die durchschnittlichen Kosten setzen sich wie folgt zusammen: 

Einmalige Investitionskosten: 

  • Tiefbau und Netzanschluss: 10.000 € (Größter Kostenfaktor, fällt komplett weg bei vorhandener Leitung zum Gebäude) 
  • Inhouse-Verkabelung: 2.000 € (In einigen Fällen auch schon vorhanden, dank Vorbesitzern)
  • Hardware: 2.000 €. (Wenn die Hardware gemietet wird, fallen keine Kaufkosten an (siehe laufende Kosten))

Laufende monatliche Kosten: 

  • Glasfaser-Tarif mit 100 Mbit/s, symmetrisch: 300 €
  • Service-Level-Agreement (optional): 80 € 
  • Wartungskosten (oft im SLA enthalten): 50 €
  • Hardware-Miete: 30 € (nur, wenn keine Hardware gekauft wurde).

Zusammenfassung der Gesamtkosten: 

  • Einmalig: gar nichts bis 14.000 € (je nach Notwendigkeit für Baumaßnahmen und Hardware Kauf) 
  • Laufend monatlich: 300 € bis 430 € (je nach SLA und Mietoption)
Unternehmen groß und klein
Kosten für Glasfaser varrieren abhängig von Standort und Unternehmensgröße.

Beispiel B: Unternehmen mit 150 Mitarbeitern

Ein mittelständisches Unternehmen benötigt eine symmetrische Glasfaserleitung mit 500 Mbit/s. Die Kosten sehen im Durchschnitt so aus: 

Einmalige Investitionskosten: 

  • Tiefbau und Netzanschluss: 12.000 € (tendenziell höher, da oft größere Grundstücke betroffen sind)
  • Inhouse-Verkabelung: 3.000 € (größere Büroflächen mit komplexeren Anforderungen) 
  • Hardware (Wenn keine Miete): 3.000 € 

 

Laufende monatliche Kosten: 

  • Glasfaser-Tarif (500 Mbit/s, symmetrisch): 750 € 
  • Service-Level-Agreement (optional): 120 €. 
  • Wartungskosten (oft im SLA enthalten): 50 €
  • Hardware-Miete (optional): 50 € (nur, wenn keine Hardware gekauft wurde). 

 

Zusammenfassung der Gesamtkosten: 

  • Einmalig: gar keine bis 18.000 € (je nach Notwendigkeit für Baumaßnahmen und Hardware Kauf)
  • Laufend monatlich: 750 € bis 920 € (je nach SLA und Mietoption). 

Wichtiger Entscheidungsfaktor: Zeit der Umsetzung

Ein oft unterschätzter Aspekt bei der Entscheidung für einen Glasfaseranschluss ist die Zeit, die für die Umsetzung benötigt wird. Gerade wenn Tiefbauarbeiten erforderlich sind, kann es viele Monate dauern, bis der Anschluss tatsächlich verfügbar ist. Unternehmen, die erst auf Glasfaser setzen, wenn ihre bisherigen Kapazitäten nicht mehr ausreichen, riskieren, in dieser Übergangsphase mit langsamen Verbindungen und eingeschränkter Produktivität arbeiten zu müssen.  

Besonders wachsende Unternehmen sollten frühzeitig planen, da der Bedarf an höheren Bandbreiten und stabileren Verbindungen mit zunehmender Größe nahezu unausweichlich wird. Eine proaktive Entscheidung kann hier langfristige Nachteile verhindern und ermöglicht eine reibungslose Skalierung. 

Fazit

Die Investition in Glasfaser mag auf den ersten Blick kostenintensiv wirken, doch die langfristigen Vorteile überwiegen deutlich. Mit stabilen, schnellen und zukunftssicheren Verbindungen können Unternehmen ihre digitalen Prozesse optimieren, die Produktivität steigern und wettbewerbsfähig bleiben. Die Entscheidung sollte daher nicht nur auf den aktuellen Bedarf, sondern auch auf die strategische Ausrichtung und zukünftige Anforderungen des Unternehmens abgestimmt werden. Denn eines ist klar: Glasfaser ist nicht nur eine technische Aufrüstung, sondern ein essenzieller Schritt in Richtung einer erfolgreichen digitalen Transformation. 

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